Wenn ich dieses Sprichwort doch bloß schon vor heute
Morgen gekannt hätte.
Gestern ist Herrchen nicht dazu gekommen einen Beitrag zu
schreiben, weil er einfach zu viel zu tun hatte (erst Nachtschicht, dann
Garten- und Hausarbeit) und abends einfach auf dem Sofa eingeschlafen ist. Wenn
ich heute nicht schon genügend Minuspunkte gesammelt hätte, würde ich ja noch
den Begriff „alter Penner“ verwenden, aber das verkneife ich mir mal.
Aber zurück zum heutigen Thema. Mein Erfolg beim
Schwimmen und die folgenden Lobeshymnen sind mir scheinbar ein wenig zu Kopf
gestiegen. Dies, eine momentane Hörschwäche sowie eine ungünstige Windrichtung
haben wohl zu meinem Unglück beigetragen. Auch mein Bestreben nach
Selbständigkeit und Selbstverwirklichung haben bei Frauchen und Herrchen nicht
für Milde sorgen können. Ich befürchte nur, dass für mich jetzt ganz schön
harte Zeiten anbrechen werden. Dabei habe ich doch gar nichts gemacht und
passiert ist auch nichts. Jetzt WILL Herrchen aber das Wort und da ich momentan
keine gute Verhandlungsposition habe, übergebe ich es mal. Ach ja, ein Foto ist
heute auch nicht von mir dabei, weil Ihr mich in meinem derzeitigen Zustand als
Trauerkloß bestimmt nicht sehen wolltet.
Ein missverstandenes Wuff und bis hoffentlich Morgen.
Euer Clooney
Hallo erst mal von mir,
wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich wirklich
annehmen, dass das erste Schwimmen und das Lob dafür Clooney zu Kopf gestiegen
sind. Aber ich glaube, dass Hunde zu solch menschlichen Überlegungen und
Transfers nicht fähig sind. Und den Grund für sein folgendes Fehlverhalten
kenne ich auch und der ist ganz simpel – PUBERTÄT!!! Aber trotzdem waren
Kerstin und ich heute Morgen erst mal in Panik und Sorge, dann erleichtert und
froh und anschließend eigentlich wieder sauer.
Meine Überschrift hätte auch gelautet: „Schreck in der
Morgenstunde“.
Was war passiert? Kerstin war heute Morgen noch kurz
einkaufen gefahren und ich hatte meine „Guten-Morgen-Zigarette“ auf der
Terrasse geraucht. Clooney war mit draußen. Ich schaute noch nach ein paar
Dingen, die ich demnächst noch im Garten machen will muss. Dann sah ich
mich um und Clooney war nicht da, also habe ich ihn gerufen, doch er kam nicht.
Noch mal rufen – nichts. Pfeife geholt, damit ich nicht die halbe Nachbarschaft
zusammenschreien musste (ich weiß zwar, dass Hunde deutlich besser hören als
wir Menschen, aber man neigt ja trotzdem dazu immer lauter zu rufen). Aber auch
nach mehrmaligem Pfeifen kam er nicht. Dann habe ich bei uns die Straße (nur
Tempo 30 erlaubt, aber das reicht ja schon, wenn ein Hund plötzlich draufläuft,
dass man als Autofahrer nicht mehr bremsen kann) rauf und runter geschaut, aber
ihn nicht gesehen. Als ich das Fahrrad rausholte, um ihn zu suchen, kam Kerstin
gerade zurück. Sie hatte ihn auch nicht gesehen. Also bin ich losgefahren
unseren Hund zu suchen. Erst mal Richtung Hauptstraße und Clooney gerufen und
die Pfeife benutzt. Dabei auch Leute im Garten und den Zeitungsausträger
gefragt, ob sie Clooney gesehen haben – negativ. Kerstin war derweil in die
andere Richtung gegangen, um ihn zu finden – auch nichts. Bei uns am Haus
trafen wir uns wieder. Was nun? Dann fuhr noch ein Radfahrer vorbei, den wir
ebenfalls fragten, ob er einen braun-weißen Hund gesehen hätte – NEIN – Mist!
Ich fuhr noch mal los in Richtung Straßenende und auf
einmal rief der vorher befragte Radfahrer mir zu, dass weiter vorne ein solcher
Hund lief. Wir waren zunächst mal richtig froh, dass wir unseren Racker wieder
hatten, dass ihm bis auf größere Verschmutzungen nichts passiert war.
Aber natürlich wich diese Erleichterung und Freude dem
Ärger darüber, dass er einfach abgehauen war.
Die Konsequenz daraus wird sein, dass Clooney für eine
geraume Zeit nur an der Leine laufen und sein Futter aus der Hand bekommen
wird. Mal sehen, ob er merkt, dass er von uns abhängig ist.
Auch von mir gibt es kein Foto. Meine heutigen
Gemütszustände könnte ich, wenn sie denn fotografisch festgehalten worden wären
als gute Referenzen für die Aufnahme an einer Schauspielschule verwenden. Es
war alles dabei – Ärger, Sorge, Angst, Erleichterung und und und.
Liebe Grüße und bis morgen
Thomas